Antworten von Herrn Nils Krummacker
Hier noch einmal unsere Fragen. Darunter ist dann die Antwort.
Falls Sie zum neuen Bürgermeister von Wangerooge gewählt werden, ...
1.: Bleibt das Schwimmbad in öffentlicher Trägerschaft den Insulanern und Gästen so
erhalten, wie es in den letzten Jahren betrieben wurde (mit Innen- und Außenbecken)?
Wie werden Sie die Finanzierung sicherstellen?
2.: Was wollen Sie gegen den Investitionsstau (insbesondere in der
Schwimmbadtechnik) und gegen die angespannte Personaldecke im Schwimmbad
unternehmen?
3.: Wie wollen Sie das Ehrenamt in den Vereinen auf der Insel stärken und beibehalten?
4.: Hier bitten wir um eine kurze und knappe Stellungnahme von Ihnen! / Was wollen
Sie noch zu den Themen der o.g. Fragen sagen? (falls Sie noch weitere Angaben
machen wollen, nur bitte kurz und knapp!)
Anwort von Herrn Nils Krummacker:
Zu Frage 1:
Das Schwimmbad mit seinem kompletten Angebot (also auch den Außenbecken) stellt einen wichtigen Baustein im Freizeit- und Sportangebot auf der Insel Wangerooge dar.
Nachdem es erst vor wenigen Jahren mit erheblichen Mitteln saniert wurde, ist es nicht nachvollziehbar am Angebot des Bades Einschränkungen vorzunehmen. Neben dem Angebot für die Insulaner stellt es zudem einen wichtigen Baustein im Angebot des Nordseeheilbades für seine Gäste.
Daher sind die Vorgänge um die Außenbecken und das Verhalten der Verwaltung in dieser Angelegenheit nicht nachvollziehbar.
Als Bürgermeister werde ich mich intensiv bemühen, das Angebot des Bades zu erhalten und wenn möglich sogar weiter auszubauen. Durch meine Stadtratstätigkeit in der Stadt Oldenburg bin ich mit den Fragen der Gestaltung einer zeitgerechten Bäderlandschaft sehr gut vertraut. Wir haben in dieser Zeit das Freizeitbad Olantis errichtet mit entsprechenden Sportbereichen.
Die Frage der Trägerschaft des Bades ist dabei von wesentlicher Bedeutung. In Oldenburg haben wir uns mangels Leistungsfähigkeit privater Anbieter dazu entschlossen, die Bäder in einer eigenen Bäderbetriebsgesellschaft zusammenzufassen und deutlich kaufmännisch von Bäderfachleuten führen zu lassen. Durch die Herauslösung aus der normalen Verwaltung konnte der Betrieb deutlich verbessert werden.
Durch eine kontinuierliche Ergänzung des Angebotes (z.B. Saunalandschaft) konnte zudem die Einnahmesituation verbessert werden.
Als wesentlicher Bestandteil der Kureinrichtungen ist die Finanzierung im Rahmen eines Zuschusses aus diesem Bereich sicherzustellen. Eine Kostendeckung läßt sich bei solchen Einrichtungen nicht erreichen.
Zu Frage 2:
Der Investitionsstau bzw. Unterhaltungsrückstand, der bereits beim äußeren Erscheinungsbild deutlich wird, ist unbedingt abzubauen. Dies wird sich leider nicht kurzfristig erreichen lassen. Über die Einwerbung von Fördermitteln im Bereich Tourismusförderung sollte es aber möglich sein, wesentliche Finanzmittel einzuwerben. Hinzu kommen Möglichkeiten im Bereich der Sportförderung.
Die Personalsituation läßt sich z.B. durch die Einbindung von Schwimmvereinen wie den DLRG in die Schwimmaufsicht mit ehrenamtlichen Kräften entspannen. Dies wurde u.a. auch in Oldenburg im Freizeitbad durchgeführt.
Dies würde durch eine neue Aufgabenstellung auch die Attraktivität der Mitgliedschaft in Ihrem Verband stärken.
Zusätzlich entsteht durch die angesprochenen neuen Angebote über die generierten Einnahmen die Möglichkeit hauptamtliche Kräfte einzustellen. Hierzu muss allerdings auch ein entsprechendes Angebot an Wohnraum geschaffen werden. Diese Frage ist also nicht losgelöst von den zahlreichen anderen Problemen auf der Insel zu lösen.
Zu Frage 3:
Die Stärkung des Ehrenamtes in den Vereinen ist von zentraler Bedeutung, dies ist mir schon aus meiner Tätigkeit im Stadtrat von Oldenburg als Mitglied des Sportausschusses bewußt. Allerdings sind die Möglichkeiten einer Kommune relativ beschränkt.
Ein wesentliches Mittel ist neben der ideellen Anerkennung durch den Rat und den Bürgermeister (Tag des Ehrenamtes mit Empfang, Ehrenmedaille für verdiente Vereinsmitglieder) die Ausstattung der Sportstätten und übrigen Einrichtungen der Vereine. Hier kann und muss die Kommune Zeichen setzen, da das Ehrenamt für eine funktionsfähige Vereinsarbeit und damit für ein intaktes Gemeinwesen unverzichtbar ist.
Es geht also um die Ausstattung der Sporteinrichtungen, aber auch der Kultureinrichtungen für freie Vereine der Kulturarbeit.
Zu Frage 4:
Mir ist bewusst, dass gerade die Vereinsförderung in Zeiten knapper Kassen schnell auf der Streichliste steht. Ich war selber über mehrere Jahre Vorsitzender bzw. im Vorstand eines Bürgervereins, eines Naturschutzvereins und eines Organisationsvereins für ein internationales Sportturnier. Dabei stellen häufig nicht nur die Finanzen der Vereine und die Förderung durch die Kommune die Arbeit vor große Hindernisse.
Häufig ist es auch die fehlende Unterstützung in Verwaltungsfragen oder geradezu die Behinderung ehrenamtlicher Arbeit durch die kommunalen Verwaltungen. Dieser Frage werde ich mich intensiv annehmen, damit die Vereine aus dem Rathaus immer die Unterstützung, die sie brauchen, auch erhalten. Dabei dürfen der Arbeit der Vereine keine Hindernisse in den Weg gelegt werden, sondern eventuelle Probleme sind aktiv durch die Verwaltung zu beseitigen.
Ich hoffe, ich konnte Ihnen mit meinen Ausführungen deutlich machen, wie wichtig mir die Arbeit der Vereine mit ihren ehrenamtlichen Vertretern ist und insbesondere die Arbeit auch des DLRG. Dies gilt umso mehr, als wir in einer Zeit leben, in der Kinder vermehrt nicht mehr schwimmen lernen. Hier kommt der DLRG mit Ihrem Angebot eine besondere Aufgabe zu.
Noch einmal herzlichen Dank an Herrn Nils Krummacker für die Antwort!